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VERSIE
REINA DE LA NOCHE - Songs from Argentina & Brasil
Liliana Rodriguez, Raphaëlla Smits and Jorge Cardoso
play Sergio Assad, Jorge Cardoso and Ariel Ramirez.


Liliana Rodríguez:
“In dieser, meiner zweiten CD mit Raphaëla Smits, einer der brillantesten und empfindsamsten Interpretinnen auf der Guitarre, kommt auch Jorge Cardoso hinzu, ein seit vielen Jahren anerkannter Komponist und Guitarrenvirtuose auf dem Gebiet lateinamerikanischer Musik.
Im Duo mit Raphaëla, sowie im Trio mit Jorge praesentieren wir 9 Songs: 6 argentinische und 3 brasilianische Lieder. Einige Texte wurden von den 3 folgenden argentinischen Dichtern verfasst: Indio Juan, Hugo Herrera, sowie Rosita Rover; die anderen dichteten ein Spanier, Antonio Portanet, sowie der populaere Brasilianer Angenor de Oliveira, bekannt als 'Cartola'.
Ich fuege Ihnen einen kleinen Ueberblick ueber das Schaffen dieser grossen Kuenstler bei.”

ANTONIO PORTANET (ES)
Dichter, Komponist und Sänger
Seit 1970 wohnt Antonio Portanet zunächst in Lissabon, New York, La Paz (Bolivien) und schließlich Paris. In den 70er Jahren tritt er als Sänger, der sich für die „Revolución de los Claveles“ (Nelkenrevolution) engagiert, bei zahlreichen gefeierten Konzerten in Erscheinung. Er veröffentlicht zwei Alben: „Muertes“ (Todesfälle) und „Noche de cuatro Lunas“ (Nacht der vier Monde).
In den 80er Jahren lebt er in New York. 1985 präsentiert er als Welturaufführung die erste musikalische Arbeit über „Poeta en Nueva York“ (Poet in New York) von Lorca.
In Bolivien (1986/1989) arbeitet er für Werbe- und Kinoagenturen als Texter und Komponist. Er komponiert die Musik für den chilenischen Film „Los niños de septiembre“ (Die Kinder des September), der 1992 in Havanna ausgezeichnet wird.
In Paris nimmt er mit einem seiner Themen an der Musikanthologie „Lo Mejor del Nuevo Flamenco“ (Das Beste des Neuen Flamenco) teil. 1997 tritt er bei dem Konzert zu Ehren des Maestro Rostropovich auf. Er schreibt das Libretto zur Oper „El Alma de Martín Fierro“ (Die Seele des Martín Fierro) von Gerardo Di Giusto (2005).

INDIO JUAN (AR, 1934-2002)
Dichter, Schauspieler, Sänger, Fernsehansager, Journalist
Geboren in Mercedes, einer Provinz von Buenos Aires, emigrierte er Ende der 60er Jahre nach Spanien. Er veröffentlichte mehrere Gedichtbände, deren Übersetzungen in Portugal, Bulgarien, der Ukraine und der Türkei publiziert wurden. Als Rhapsode und Sänger tritt er zusammen mit der chilenischen Gruppe „Quilapayun“ bei der berühmten „Cantata de Santa María de Iquique“ (Kantate der Heiligen María von Iquique) in Buenos Aires und in Spanien auf.
Er spielte in dem Werk „Fulgar y Muerte de Joaquin Murieta" (Glanz und Tod des Joaquin Murieta) von Pablo Neruda, das sich drei Jahre auf den spanischen Bühnen hielt.
1987 erhält Indio Juan eine besondere Erwähnung für seine Arbeit zur Verteidigung der Menschenrechte, verliehen von der "Asociacion pro Derechos Humanos de Espana" (Spanische Menschenrechtskommission).
Zusammen mit Jorge Cardoso hat er mehr als 50 Lieder geschrieben, das „Concierto del Vino“ (Konzert des Weines) und die „Suite de Horizontes y Suenos“ (Suite der Horizonte und Träume).

HUGO HERRERA (AR)
Theaterregisseur und -Schauspieler, Schriftsteller, Dichter
Nach einer langen Karriere als Theaterschauspieler und -Regisseur in ganz Lateinamerika siedelt sich Hugo Herrera in Paris an, wo er unermuedlich seine vielzaehligen Aktivitaeten weiter verfolgt. Seine Theaterlaufbahn ist reich: Er hat in ungefaehr 80 Stuecken mitgewirkt und etwa 60 selbst inszeniert.
Gleichzeitig wuchs sein literarisches Werk: mehr als 12 Theaterstuecke (6 davon auf franzoesisch), eine reiche Produktion an Erzaehlungen, von denen mehrere in Zeitungen und literarischen Zeitschriften publiziert wurden, ebenso wie Hunderte von Gedichten. Sein zweisprachiges Buch "Vuelo cautivo/Vol captif" (Fesselnder Flug) wurde von Antonio Segui illustriert; darin erscheinen die beiden von Sergio Hassad vertonten Gedichte dieser CD.
H.H. Wurde eingeladen als Vertreter argentinischer Dichter auf der "Jornada Mundial de la Poesie" (Welttag der Poesie), ein Ereignis, das im Maerz 2004 in Frascati/Italien stattfand.

ROSITA ROVER (AR)
Dichterin
Geboren in der "Colonia Tirolesa" (Tiroler Siedlung)/ Cordoba, Argentinien, hat sie schon sehr frueh ihre literarischen Faehigkeiten geschult. Ihr erstes veroeffentlichtes Gedicht, "Reina de la Noche" (Koenigin der Nacht) hat den beruehmten Mozart und dessen "zauberfloete" als Bezug; aber es ist hier angewandt auf einen typischen Tanz aus der Gegend um Buenos Aires: die staedtische "Milonga". Humorvoll und mit scharfer Beobachtungsgabe beschreibt sie Beginn, Fortgang und Ende einer Tanzveranstaltung, in der die Verfuehrung und der ansteckende Rhythmus zur Quelle der Inspiration und der Annaeherung werden.

ANGENOR DE OLIVEIRA - "CARTOLA" (BR, 1908-1980)
Dichter, Sambataenzer, Musiker, Maurer, Autowaescher
Angenor de Oliveira verdankt seinen Spitznamen einem runden Hut, den er benutzte, damit ihm der Zement seine Haare nicht verklebte. Diese von den Brasilianern verehrte Persoenlichkeit, die in einer "Favela"(Slum) von Rio de Janeiro geboren wurde, verrichtete alle moeglichen Arbeiten, um zu ueberleben. Seine freien Stunden widmete er zweien seiner Leidenschaften: Musik und Sambatanz. Auf vielen Karnevalsumzuegen sah man ihn mit dunkler Brille, im Karnevalskostuem, in der ersten Reihe der Sambaschule "Scola do Zamba" den Tanz anfuehren.
Renommierte Meister wie Villa Lobos und Stokovsky lernten ihn und sein Werk kennnen. Mit 65 wurde eine erste CD von ihm herausgegeben.
Bei seinem Tod im Jahre 1980 wurde er beweint, wie er es sich gewuenscht hatte: Zu den Toenen von "pandeiro" (Schellentrommel) und Tamburin.


Raphaella Smits erzählt ...

DIE LIEDER
Jorge Cardoso ist seit Jahrzehnten vor allem für seine “Milonga” für Sologitarre bekannt. Er arrangierte sie später für zwei Gitarren, und auf dieser CD ist sie für zwei Gitarren und Gesang zu hören. Mit Ausnahme von „Reina de la Noche“ hat er alle Trios speziell für dieses Projekt geschrieben.
Jorge Cardoso´s Lieder bezeugen im Laufe der Jahrzehnte die wichtige Inspiration, die Liliana Rodríguez für ihn ist. Er weiß, wie man Worte auf eine poetische und melodiöse Weise vertont, ohne die typischen Formen, Takte und Rhythmen der südamerikanischen Musik zu vergessen.
Sergio Assad schrieb die Lieder zu Texten von Hugo Herrera speziell für Liliana und mich. In Cartola´s „As Rosas não falam" (“Die Rosen sprechen nicht”) zeigt er, dass er ein Meister seines Fachs ist. Sergio Assad beherrscht eine ausdrucksstarke impressionistische Sprache. Diese brasilianische Musik ist ein Gewinn für das Repertoire für Gitarre und Gesang.

DIE INSTRUMENTALSTÜCKE
Drei der fünf Solostücke stammen von Ariel Ramirez. Es war während einer meiner ersten Reisen durch Argentinien und Chile, als ich seine Musik kennenlernte. „Alfonsina y el Mar“, das er der Dichterin Alfonsina Storni und dem tragischen Ende ihres Lebens widmete, genießt seit langer Zeit einen beachtlichen Erfolg, es ist Musik, die durch ihre schiere Simplizität bewegt. Seine anderen Solostücke sind weniger populär, aber sie bieten eine angenehme Verbindung zwischen den Liedern.
Sergio Assad widmete “Farewell” seiner verstorbenen Frau. Es stammt aus der „Summer Garden Suite“, die er 1993 als Filmmusik für den japanischen Film "Natsu no niwa" (Sommergarten), unter der Regie von Shinji Somai, schrieb.
Mit einem Komponisten zusammenzuarbeiten ist immer eine bereichernde Erfahrung, und zusammen Musik zu machen ist ein pures Vergnügen, besonders mit Jorge Cardoso, wenn man seine "Milonga Porteña" spielt, eine Reverenz an Buenos Aires und seine Einwohner.

DIE KOMPONISTEN
Ariel Ramirez (Santa Fe, Argentina, 1921) hielt sich für ein paar Jahre in Europa auf. Ende der 50er Jahre kehrte er nach Argentinien zurück, wo er Volkslieder mit politischem Charakter schrieb und als Anführer der "Nueva Canción“-Bewegung bekannt wurde. Sein wunderschönes „Misa Criolla“ von 1967 wurde sein internationaler Durchbruch. Seine Kompositionen haben einen neuen und exotischen Klang und basieren auf der traditionellen Volksmusik, die er entdeckte, als er als junger Mann quer durch den südamerikanischen Kontinent reiste.
Jorge Cardoso (Posadas, Misiones, Argentina, 1949) ist Gitarrist, Komponist und Musikwissenschaftler und lebt seit vielen Jahren in Paris. Es gibt mehr als 350 Kompositionen auf seinen Namen und er hat nicht nur Musik für eine oder mehrere Gitarren geschrieben, sondern auch für andere Instrumente, Quartette, Quintette und Konzerte. Cardoso, der lange vor dem Gitarrespielen das Tanzen erlernte, hat unzählige Arrangements von folkloristischer Musik aus verschiedenen Epochen und Regionen gemacht. Seine Veröffentlichung "Ritmos y Formas Musicales Sudamericanas" ist ein unumgängliches Nachschlagewerk im Studium der südamerikanischen Musik.
Sergio Assad (Mococa, São Paolo, Brazil, 1952) ist in erster Linie als Gitarrist bekannt und bildet zusammen mit seinem Bruder, Odair, das berühmte „Assad Duo“. Sergio, der in Chicago lebt, hat mehr als dreißig Werke für Sologitarre und Gitarrenduo geschrieben, aber auch Konzerte und Ballettmusik. Sergio Assad hat auch mit außergewöhnlicher Sensibilität Transkriptionen und Arrangements gemacht, nicht nur von südamerikanischer Musik, sondern auch von Werken aus dem barocken und dem impressionistischen Repertoire und dem seiner Zeitgenossen.


DEUTSCHE UEBERSETZUNG: Evelyn Von Braunmuehl / Sandra Wilhelms

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< Last update: 04-VII-2007> < Subscribe now! >